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Entspannt durch die
Schweizer Alpen radeln

Der Inn-Radweg in Graubünden ist familientauglich. Und bietet einzigartige Einblicke in eine besondere historische Kulturlandschaft Europas

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Von Fred Hafner

 

Maloja. Das ist fast einmalig auf der Welt: Bei Maloja in Graubünden in der Schweiz befindet sich eine sogenannte dreifache Wasserscheide: Auf dem Pass Lunghin auf 2.645 Meter Höhe kann ein Regentropfen drei verschiedene Weltmeere erreichen: das Schwarze Meer (über den Inn und die Donau), das Mittelmeer/die Adria (über die Maira, den Comer See und den Po) und die Nordsee (über die Julia und den Rhein). Dieser Pass ist ein beliebtes Ziel für Wanderungen, eine besondere geographische Sehenswürdigkeit – vor allem aber einmalig in Europa. Und hier in der Nähe von Maloja im Oberengadin hat eine weitere länderübergreifende Besonderheit ihren Ursprung: der Inn-Radweg. 

Der Inn-Radweg startet in der Schweiz und führt über Österreich und Deutschland 520 Kilometer lang nach Passau. Vor allem aber ist dieser Radweg eine besondere Symbiose. Viele haben den Wunsch, die Alpen per Rad zu erleben, etwa entlang des Glacier Express (https://www.reiseblick.net/schweizglacierbiketour), trauen sich eine solche Tour wegen der vielen Höhenmeter sowie Auf- und Abstiege dann aber doch nicht zu. Für sie ist der Inntal-Radweg bestens geeignet. Er macht es einfach, das Erlebnis Alpen vom Fahrrad aus zu genießen. Denn er folgt dem Fluss von der Quelle zur Mündung – 520 km mit Gefälle sozusagen. Wir sind die Schweizer Etappe in Graubünden abgefahren – vom rauen mystischen Alpenpanorama im Oberengadin bis zur Inn-Schlucht bei Martina an der österreichischen Grenze im Tal des Unterengadin. Zum Entdecken gibt es Vieles – und durch die gute Anbindung an die Rhätische Bahn sowie an regionale Radwegenetze lohnt sich auch der eine oder andere Abstecher.

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Blick ins Oberengadin und das Bergell vom Turm Belvedere ...

... 24 Meter hoch, 112 Stufen

Wir starten in Maloja, 1800 m Höhe, 310 Einwohner. Hier liegt mit 1.820 Metern auch der höchste Punkt des Inn-Radwegs. Bis Martina haben wir 115 Kilometer vor uns und auf 1.560 Meter Höhe absteigen. Die Gegend um Maloja (auf deutsch "Erlenwäldchen") ist geografisch, geologisch und botanisch eines der interessantesten Gebiete der Alpen. Hier kann man den Torre Belvedere (Amtssprache ist italienisch) besteigen. Der steinerne Turm ist 24 Meter hoch. 112 Stufen führen zur Aussichtsplattform in 22,5 Meter Höhe. Von oben bietet sich eine tolle Aussicht über das Oberengadin sowie das Bergell. In den drei Stockwerken im Turminneren zeigt das örtliche Naturzentrum wechselnde Ausstellungen. In Maloja befindet sich auch das Atelier von Giovanni Segantini. Der Maler lebte gemeinsam mit seiner Familie von1894 bis zu seinem plötzlichen Tod 1899 hier. Das vom Künstler selbst entworfene Atelier ist ein massgetreues hölzernes Modell des "EngadinerPavillons", der für die Weltausstellung in Paris im Jahre 1900 vorgesehen war.

 

Jetzt aber auf die Räder! Das Engadin ist ein alpines Hochtal. Mit mehr als 80 Kilometer Länge ist es eines der höchstgelegenen bewohnten Täler Europas. Es ist ein Platz für Sportbegeisterte, für Abenteurer aber auch für Familien, die ursprüngliche authentische Natur suchen. Und sich der Ruhe und Stille dieser Landschaft hingeben möchten. Im Unterengadin finden sich Orte von archaischer Schönheit mit viel Atmosphäre und intakten Ortskernen. Und mit besonderen kulturgeschichtlichen Denkmälern - wie die stolzen Patrizierhäuser mit ihren Sgrafittoverzierungen, etwa in Guarda, Ftan und den engen Gassen von Zuoz und Scuol. Das Engadin hat sich seine Ursprünglichkeit erhalten, ist aber gleichzeitig eine moderne Ferienregion mit Skigebieten, Golfplätzen und einer ausgezeichneten Hotellerie und Gastronomie. Damit wurde das touristische Zentrum St. Moritz (5.000 Einwohner, sechs 5-Sterne- Hotels, 11.000 Betten in Hotels und Ferienwohnungen) weit über die Grenzen Europas hinaus bekannt. Die Weite des Tales in Kombination mit zahlreichen Seen ist faszinierend – die besondere Lichtstrahlung besonders am Morgen und am Abend fast mystisch. 

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Morgenstimmung am Silvaplanasee: einige wenige Ruderboote starten

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Typisch Schweiz: beste Radwege, mystisches Licht ...

... vorbildliche Ausschilderung

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Weiter Blick über den Silsersee zwischen Maloja und St. Moritz

Am ersten Morgen tauchen wir in die Welt der tiefblauen Alpenseen der Region ein. Zugegeben, das Bad ist erfrischend, aber kurz bei 16 Grad Wassertemperatur. Wir radeln vorbei am Silsersee, dem Silvaplanersee, später am bekannten St. Moritzer See. Wir passieren den Lej da San Murezzan, bevor der kurze Aufstieg zum Lej da Staz kommt. Auf einer Sonnenterrasse direkt am gleichnamigen Stazersee kehren wir ein und bestellen Capuns. Das frühere „Arme-Leute-Essen“ ist heute eine Köstlichkeit Graubündens: in Mangoldblätter gewickelte längliche rundovale Päckchen aus Spätzleteig. Der wird mit Kräutern und/oder in kleine Stücke geschnittenem Bündnerfleisch angereichert. Capuns werden in Milchwasser gekocht und je nach Rezept noch mit Bergkäse überbacken. Der Bündner Volksmund nennt die Schnittmangoldblätter auch Capunsblätter, daher der Name.

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Capuns: in Mangoldblätter gewickelte Schweizer Spezialität, wahlweise mit Bündner Schinken oder Käse. Früher ein "Arme-Leute-Essen"

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Blick auf St. Moritz  samt gleichnamigem See in der Morgensonne. Am frühen Vormittag ist der Uferweg rund um den See fast verwaist, die Gäste frühstücken noch. In ein paar Stunden wird das anders sein

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Immer wieder Überraschungen: Esel und Milchkannen am Inn Radweg

Milchkannen Inn Radweg

Durch den Wald führt der Weg weiter hinunter nach Celerina, vorbei an der San Gian Kirche in die Auenlandschaft zwischen Samedan und Bever – die Innauen. Schon von weitem ist der Muottas Muragl zu erkennen. Er liegt auf 2.454 Meter Höhe auf dem Gebiet der Gemeinde Samedan. Er war 1907 einer der ersten Schweizer Berge, die mit einer Bahn erschlossen wurden - vor allem wegen der wirklich phantastischen Aussichten über das Oberengadin und die Engadiner Seenplatte. Wir haben einen Flugzeugblick zurück auf die Fünf-Seenlandschaft, die wir vormittags abgeradelt sind. Gut zu erkennen ist auch der Ort Celerina mit seiner weltweit einzigen Bobbahn aus Natureis. Vier bis sechs Wochen benötigen die Engadiner für deren Präparation jährlich aufs Neue.

Der Muottas Muragl ist zu Fuss oder eben mit der Standseilbahn zu erreichen. Die Muottas-Muragl-Bahn (MBB) hat eine Streckenlänge von 2.199 Metern und überwindet dabei 709 Höhenmeter. Als älteste Bergbahn im Engadin feierte sie 2007 ihr 100-jähriges Bestehen. Die Fahrzeit beträgt zehn Minuten, die Berg- und Talfahrt kostet 47 Franken. Das Bergbahnerlebnis und die Ausblicke auf dem Gipfel sind es wert! Ungewöhnlich in der Schweiz: Diese Seilbahn verkehrt abends bis 23 Uhr, um den Gästen des gut geführten Bergrestaurants Rückfahrmöglichkeiten zu bieten. 

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Talstation der Muottas Muragl-Bahn: 1907 erbaut, war sie einer der ersten Schweizer Bergbahnen

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Überwältigend: Flugzeugblick vom Muottas Muragl auf die Oberengadiner Seenplatte

Wir übernachten in Bever. Das historische Dorf steht wegen der berühmten Orte in der Umgebung (Bergün, Filisur, Samedan, Silvaplana, Pontresina und natürlich St. Moritz) nicht so im touristischen Fokus, ist aber unbedingt einen Besuch wert! Bever ist beschaulich. Es liegt nahe am Geschehen und doch ist es weit genug entfernt, um im Dorf und seiner umgebenden Natur zur Ruhe zu kommen. Es sind die Engadiner Häuser, die Lage am Beverin und das Seitental Val Bever, die dem Dorf seinen Charme verleihen. Bever ist das Märchendorf des Engadins, verträumt und poetisch. Die traditionellen Engadinerhäuser sind mit kunstvollen Sgraffiti geschmückt. Die Kratzverzierungen an den Aussenwänden erzählen die Geschichten der Familien, die in ihnen gewohnt haben. Wer im Schaukasten beim Bahnhof Bever den QR-Code scannt, kann einen 1,5 Kilometer langen Rundgang starten. Und wer nach Bever mit der Bahn kommt, für den wird bereits der Weg zum Ziel. Denn die Anreise führt über die Bahnlinie Albula, die zum UNESCO-Welterbe gehört.

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Inn Radweg bei St. Moritz: Hier ist der Fluss noch vergleichsweise schmal

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Übrigens: Wer mit dem Zug anreist (was man in der Schweiz immer tun sollte), fährt über die Albula-Linie (UNESCO Welterbe-Strecke) und durch den neuen sechs Kilometer langen Albula-Tunnel

Am nächsten Morgen geht es am rechten Ufer des Inns wieder leicht abwärts nach Zuoz und weiter nach Zernez. Hier liegt der Übergang vom Ober- ins Unterengadin. Zernez ist Mittelpunkt der gleichnamigen Nationalparkregion, der einzigen in der gesamten Schweiz. 

Das Unterengadin ist bekannt für intakte Landschaft, reiche rätoromanische Kultur und gelebte Traditionen. Aber es bietet auch unverwechselbare Dörfer mit verwinkelten, schmalen Gassen. Und jede Menge Häuser im Engadiner Stil – mit kunstvollen Sgraffiti verziert.

Von Zernez führt der Radweg auf der Talsohle dem Inn entlang, vorbei am Dorf Susch bis nach Lavin. Hier fängt der Aufstieg ins sonnenverwöhnte Dorf Guarda an. Guarda ist eins der schönsten Dörfer in Graubünden. Es ist bekannt für sein gut erhaltenes Ortsbild mit typischen Engadiner Häusern. Besonders ist das "Schellenursli-Haus" mit der Nummer 51. Es diente als Vorlage für das Elternhaus des kleinen Schellenursli im gleichnamigen Kinderbuch von Selina Chönz und Alois Carigiet. Das Haus ist im Privatbesitz und kann deshalb nur von außen besichtigt werden. Aber in Guarda gibt es ein Museum, das Einblicke in verschiedene Szenen der Schellenursli-Geschichte gibt. Der Schuljunge aus Guarda ist auch das Sinnbild des traditionellen „Chalandamarz“: Immer am 1. März jeden Jahres vertreibt die Dorfjugend mit Kuhglocken und Peitschenknallen den Winter, um den Frühling willkommen zu heißen. In Guarda und später auch in Ardez, Ftan und Scuol gut zu erkennen: die Stuben (Wohnzimmer) der Häuser sind immer zum Brunnen oder Dorfplatz ausgerichtet. So konnten die Bewohner das Dorfleben beobachten und miteinander schwatzen. Und das Schlafzimmer lag immer über der Küche, denn diese wurde beheizt. 

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Weiter Horizont: Wir wechseln ins Unterengadin mit seinen pittoresken Dörfern. Hier der Brunnen von Guarda

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Blick auf Ardez: rechts ein Zug der im dichten Takt verkehrenden Rhätischen Bahn, die den Inn-Radweg begleitet

Ardez Haus verziert
Ardez Schritt fahren

Eins von vielen verzierten Wohnhäusern in Ardez. Aber bitte: "Schritt fahren oder 2 Franken Busse"

Danach radeln wir wieder am Inn entlang, bis nach Sur En (deutsch: am Inn). Hier betreibt Wolfgang Bosshardt einen Campingplatz, einen Seilpark und einen Skulpturenweg. Sein Vater hatte den Campingplatz 1969 gegründet. Er ist ganzjährig geöffnet. Rund 10.000 Gäste kommen jährlich. Sie schätzen – auch als Wintercamper – die Ruhe im unteren Engadin. Besonders ist der Skulpturenweg: Jedes Jahr im Juni veranstaltet Bosshardt eine „Bildhauer- Woche“. Künstler bewerben sich, 15 werden ausgewählt und bekommen kostenlos Holz sowie Kost und Logis auf dem Platz. Hier produzieren sie dann ihre Skulpturen. Die werden später verkauft oder dienen als Dauerleihgabe an dem inzwischen 5,5 km langen Weg mit 190 Exponaten. Der Skulpturenweg machte Sur En inzwischen schweizweit bekannt – obwohl der Ort nur nur 25 Einwohner hat.

Skulpturenweg Sur En

5,5 km lang, 190 Exponate: Skulpturenweg am Campingplatz Sur En

Inn Radweg bei Sent
Holzbrücke Inn Radweg

Der Inn-Radweg bei Sent mit markanter holzgedeckter Brücke

Wir radeln weiter bis nach Martina im Dreiländereck an der schweizerisch-österreichischen-italienischen Grenze. Bis Martina haben wir anfangs Gefälle, aber danach auch einige steilere Ansteige zu bewältigen. Am Gemeinschaftskraftwerk Inn (GKI) treffen wir Peder Caviezel. Er ist Gemeindepräsident von Valsot zwischen Martina und Vinadi. Das GKI im Grenzgebiet Schweiz/Österreich/Italien ist nicht nur das grösste neu gebaute Laufwasserkraftwerk im Alpenraum seit vielen Jahren, sondern war auch ausschlaggebend für die Neuerschliessung des Inn-Radwegs und dessen Anbindung an Tirol. „Seit 30 Jahren ist die Wegführung des Inn-Radwegs hier ein großes Thema“, berichtet Caviezel. Denn die geographischen Verhältnisse in der Gemeinde Valsot sind schwierig. Der Inn fließt durch eine lange enge Schlucht, die Straße mit viel Lkw-Verkehr ist schmal. Jetzt wurde der Radweg direkt am Inn neu angelegt und damit und separat geführt. Vorher fuhren alle Radler auf der Hauptstraße.

2022 wurde das Kraftwerk eröffnet. Dafür räumten die Arbeiter hier unter schwierigsten geologischen Verhältnissen eine Million Kubikmeter Gestein aus. Sie befestigten steile Hänge mit Betonstützen und Stahlnetzen. 550 Mio KWh Strom liefert das GKI nun jährlich. 620 Millionen Franken (statt ursprünglich 460) kostete das Projekt. Allein für den neu angelegten 2,5 Kilometer langen Radweg benötigte man 1,7 Millionen Franken! „Aber das Geld war dringend nötig“, sagt Caviezel, denn die Zahl der Biker habe sich seit Corona fast verdoppelt. Kein Zweifel: Die Innschlucht ist hier bei Martina sehr eindrucksvoll – eine rauhe, wild-romantische Gegend. Radler können sie nun gefahrlos und ohne störenden Verkehr genießen. Der Gemeindepräsident beklagt den Rückgang an Hotellerie und Gastronomie in Martina. Viele Touristen würden wegen der Grenznähe und des Preisgefälles in Österreich und Italien übernachten. 

Inn Radweg Martina  Schlucht

Inntal Schlucht bei Martina: Mit dem Bau des Gemeinschaftskraftwerk Inn (GKI) im Dreiländereck Schweiz/Österrreich/Italien entstand der Radweg neu. Vorher mussten Radler auf der engen Straße mit viel Lkw-Verkehr fahren

Wir schlafen noch eine Nacht in Scuol. Denn der Haupt- und Kurort im Unterengadin lohnt einen längeren Stopp, ist er doch ist für seine Quellen berühmt. Sabina Streiter ist extra aus Berlin in die Region gezogen. Sie bietet heute als „Wasser-Sommelierin“ Führungen zu den unterschiedlichen Quellen an. „An die 40 gibt es hier, aber nur 20 sind erforscht und analysiert“, erklärt Streiter. Neben den Mineralquellen (die erste wurde bereis 1369 erwähnt) besticht der Ort durch sein einfach zu erreichendes Skigebiet. Direkt am Bahnhof Scuol-Tarasp beginnen die Bergbahnen. 

Die Mineralquellen haben große Bedeutung für die gesamte Region. Sie wurden in der ersten Hälfte des 19. Jahrhunderts erschlossen. Zuvor gab es keine Hotels und Straßen. Als Geburtsstunde des Tourismus nach der Quellen-Erschließung gilt in Scuol 1864. Denn in jenem Jahr wurde das Kurhaus als erstes Hotel eröffnet. Nun kamen in der zweiten Hälfte des 19. Jahrhunderts viel Kurtouristen ins Unterengadin. Kein Zweifel: Die Erschließung der Mineralquellen hat Hotels und Fremdenverkehr gepusht, aber ebenso den Ausbau von  Infrastruktur, Elektrizität, Wasserleitungen und Hydranten. Plötzlich gab es tägliche Verkehrsanbindungen in die gesamte Region. Denn es kamen Kurgäste aus aller Welt. Das Besondere einer Kur im Unterengadin ist dessen Höhenlage. Das können andere Kurbäder, etwa Marienbad oder Karlsbad, nicht bieten. Max Frisch, Kurt Tucholsky, Thomas Mann, Erich Dürrenmatt – alle haben hier gekurt.

Das Mineralwasser wird immer ärztlich verordnet. „Jeder hat ein Glas mit exaktem Eichstrich, um die persönliche tägliche Trinkmenge festzulegen“, erzählt Streiter. Zwei bis acht Gläser bzw. ein bis eineinhalb Liter Wasser vom hoch mineralisierten Mineralwassers sind es maximal.

Die Dosierung ist wichtig, denn die Quellen sind sehr mineralhaltig. Einer der stärksten Europas ist die Lischana-Quelle in Scuol. Sie bringt es auf 1,1 Gramm Mineral pro Liter Wasser. Wir schmecken es beim Trinken. Die wenigsten trinken hier mehr als ein, zwei Schluck. Die hohe Mineraldichte verdanken die Quellen dem Bündner Schiefer. Jede Quelle ist ein Unikat – auf so kleinem Raum. Jede hat eine andere Mineralmischung. Die natürlichen Mineralquellen reifen bis zu 25 Jahre. Und natürlich besitzt Scuol auch eine Badelandschaft. Hier taucht der Gast in reinstes Mineralwasser ein. 

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Fast am Ziel: Blick auf den Inn und auf Scuol kurz vor dem Ende des Inn-Radwegs in Graubünden

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Scoul Quelle

Auch Scuol bietet wunderschöne Häuser im alten Ortskern, besticht aber vor allem durch seine vielen Mineralquellen

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Selbstverständlich hat Scuol auch ein Mineralbad: Baden in reichhaltigem Wasser

Scoul Lischana Quelle

Die stärkste Quelle ist die Lischana:

1,1 Gramm Mineral pro Liter Wasser

Fazit: Der Inn-Radweg durchs Engadin in Graubünden bietet auch für Freizeitsportler und Familien eine gute Möglichkeit, eine Biketour durch die Alpen ohne längere kräftezehrende Berganstiege zu unternehmen. Dabei erfährt man quasi „nebenbei“ viel über eine einzigartige Natur- und Kulturlandschaft Europas – und tut Gutes für seine Gesundheit. Die Länge der Etappen ist variabel. Und sollte man wirklich nicht mehr radeln können (oder wollen), ist ein Bahnhof der ständig parallel führenden Rhätischen Bahn immer in direkter Nähe. Worauf warten Sie? (September 2025)

Infos und Buchungen:

www.myswitzerland.com

www.graubuenden.ch

www.engadin.ch

swisstravelpass.com

https://www.sbb.ch/de/billette-angebote/billette/gaeste-ausland/swiss-travel-pass.html

 

Anreise:

Bahn: 

über Basel und Chur nach St. Moritz, Postbus nach Maloja

Flugzeug:

von vielen Airports mehrmals täglich nach Zürich, dann weiter mit der Bahn nach St. Moritz, Postbus nach Maloja

Auto: 

A7, A96 über Lindau, Chur nach St. Moritz und Maloja

A5 nach Basel, weiter über Zürich, Chur nach Maloja

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