Einer für alles
Mit dem SwissPass ist man in der gesamten Schweiz mit nur einem Ticket unterwegs:
per Bahn, Bergbahn, Postbus, Schiff und städtischem ÖPNV
Zug der Rhätischen Bahn in Graubünden am Bernina Pass, der höchsten offenen Alpenquerung
Von Fred Hafner
Biel, Interlaken, Schilthorn. Die Schweiz ist klein, aber unglaublich vielfältig. Auf den ersten Blick haben Reiseziele wie Biel, Interlaken und Schilthorn nichts gemein. Auf den zweiten schon: Denn die urbane Stadt, die mondäne Jet-Set-Destination und der spektakuläre „James-Bond“-Gipfel sind nicht nur schnell und komfortabel mit öffentlichem Verkehr verbunden – sie sind auch noch mit einem Ticketangebot erreichbar: dem SwissPass.
Seit dem 1. August 2015 wird er verkauft. Damit war und ist die Schweiz einmal mehr Vorreiter für Nutzer des öffentlichen Verkehrs. Diverse Bahnverwaltungen, Schiffahrtsgesellschaften, Bergbahnen und städtische sowie kommunale Verkehrsbetriebe haben sich auf ein gemeinsames Ticket samt Abrechnungsmodalitäten geeinigt.
Für internationale Besucher der Schweiz gibt es den SwissPass inzwischen in vielen Variationen: für 3, 4, 8 oder 15 Tage, als Swiss Transfer Ticket, Swiss Flexi Pass oder Swiss Card. Der Vorteil ist immer gleich: Ein Ticket für Bahnen, Postbusse, Schiffe, Berg- und Seilbahnen, ÖPNV in Städten und sogar Eintritte in viele Museen.
Unglaublich flexibel: Mit nur einem Ticket, dem SwissPass, kann man in der Schweiz sämtliche Verkehrsmittel benutzen: Bus, Schiff, Bahnen, Tram und Busse in Städten. Und der Eintritt in Museen ist auch noch drin.
Also los: Biel besticht durch seine schmucke Altstadt aus dem 18. Jahrhundert mit kleinen Gassen und lauschigen Plätzen. Mit Schiff und Fahrrad gelangt man zur Petersinsel, einem Kleinod europäischer Bedeutung. Weiter gehts mit Zug (erst Schweizerische Bundesbahn SBB, dann Bern-Lötschberg-Simplon-Bahn BLS) nach Interlaken. Allein hier lohnt ein mehrtägiger Aufenthalt, so zahlreich sind die Angebote und Attraktionen im Ort und als Ausgangspunkt für die Jungfrau-Region.
Wir aber fahren am nächsten Tag mit dem Zug (Zentralbahn) und Schiff (BLS Schifffahrt) ins Freilichtmuseum Ballenberg am Brienzer See. Hier zeigen verschiedenste Kantone der Schweiz in mehr als 100 Häusern ihre Brauchtümer und Handwerken des ländlichen Lebens. Ballenberg ist mit Kindern sehr zu empfehlen, zumal hier mehr als 250 Tiere ständig leben und teils auch gestreichelt werden dürfen.
Freilichtmuseum Ballenberg: Mehr als 100 Häuser vergangener Jahrzehnte nachgebaut
Schließlich das Schilthorn: auf 2.970 Meter Höhe mit fantastischem 360-Grad-Rundblick
auf 200 Berge – darunter Eiger, Mönch und Jungfrau. Seitdem in den 1960er Jahren hier oben der James-Bond-Film „Im Geheimdienst Ihrer Majestät“ gedreht wurde, ist das Geheimagenten-Feeling stets präsent.
Bis Mürren gilt der Swiss-Pass. Das Bergdorf auf 1.634 Meter Höhe besticht durch seine Ur- sprünglichkeit und Authentizität. Und durch seine Autofreiheit.
Kleines Fazit: Mit dem Swiss-Pass haben wir nirgendwo in der Schweiz unser Auto vermisst. Die Auswahl der drei Orte war persönlichem Geschmack geschuldet. Man kann mit dem SwissPass von Basel Richtung Genf ebenso unterwegs sein wie Richtung Graubünden in die italienische Schweiz bis nach Tirano. Die Fahrtmöglichkeiten sind fast unbegrenzt, die Zeit ist es leider nicht. Deshalb empfiehlt es sich, den SwissPass eher für ein paar mehr Tage als unbedingt nötig zu erwerben, zumal es dann proportional pro Tag günstiger wird.
Schneller und komfortabler als auf der Straße ist man auf jeden Fall unterwegs. (Mai 2019)
Anreise:
DB/SBB über Basel;
Flugzeug: Swiss nach Zürich.
Beste Reisezeit: ganzjährig
Infos: www.myswitzerland.com;
Tel.: 00800 100 200 30 (kostenlos)