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Basis für Wachstum

Vor einem Jahr mitten in der Pandemie wurde der BER eröffnet. 

Jetzt steigen die Passagier- und Geschäftszahlen

Flughafenhalle des BER Berlin innen

 

Von Fred Hafner

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Berlin. Vor einem Jahr, im Oktober 2020, ist der Flughafen Berlin-Brandenburg (BER) – endlich – eröffnet worden. Unter schwierigen Bedingungen. Denn mitten in der Corona-Pandemie litten Airports weltweit unter der bisher größten Krise der Luftfahrtindustrie. Und heute? Wir haben uns nach genau einem Jahr am BER umgeschaut. Ist das Schlimmste überstanden?

 

Norbert Minhorst, Leiter Commercial, zeigt sich zufrieden: „Unsere 40 Mieter bewirtschaften 115 Mietgeschäfte, davon 45 Shops und 44 Restaurants, Cafés und Take-Aways. Damit haben wir alle Flächen komplett vermietet.“ Und jetzt kehren die Fluggäste zurück. Im September nutzten bereits wieder 1,5 Millionen Menschen den BER – 30.000 mehr als im August. Verglichen mit der Zeit vor einem Jahr hat sich die Passagierzahl wieder verdoppelt. Damals waren in Tegel und Schönefeld insgesamt 694.000 Passagiere abgefertigt worden. Im Oktober dürften die Zahlen weiter steigen. Während der Krise haben sich die Mieter weitgehend mit Kurzarbeit für ihre Angestellten über Wasser gehalten. Parallel gewährte der BER seinen Partnern Mietnachlässe. Während Corona ist so kein BER-Mieter pleite gegangen. „Nun hören wir von unseren Partnern, dass die Geschäfte deutlich anziehen“, sagt Minhorst.

Duty-free-Verkauf BER

Duty-free-Bereich

des BER: "Die Geschäfte ziehen an."

Ein Rundgang durch den Airport bestätigt dies. Ob im Duty Free-Bereich, im Laggner Restaurant, auf dem „Zentralen Marktplatz“, bei der „Ständigen Vertretung“ der Wöllhaf Gastronomie, im Lufthansa Workshop oder im casualfood „east side berlin“ – überall macht sich vorsichtiger Optimismus breit. Die Kassen klingeln wieder öfter. Mit seinen Angeboten setzt der BER auf einen ausgewogenen Mix von Gastronomie und Einkaufskonzepten aus der Region Berlin-Brandenburg sowie auf nationale und internationale Marken: "Sie erhalten bei uns die großen internationalen Brands genauso wie die Spreewälder Gurke oder die Brandenburger Knacker", erklärt es Minhorst. Man wolle "Qualität auf höchstem Niveau zu einem guten Preis-Leistungsverhältnis" bieten. Konkret: Der gut verdienende Manager soll hier ebenso seine Angebote finden wie die kinderreiche Familie auf dem Weg in den Türkeiurlaub.

Spreewald Gurken im BER

Dieser Mix soll es für Kunden des BER attraktiv machen: regionale Produkte wie Spreewälder Gurke und Brandenburger Knacker – und dazu internationale Marken 

In diesen Tagen gibt es vermehrt Meldungen, nach denen die Abfertigung von Passagieren im BER länger als geplant dauert. Das liegt zweifelsohne an den Corona-Regularien. Die Kontrolle von Impfpässen, QR-Codes und den Ein- und Ausfuhrbestimmungen für die verschiedensten Länder kostet Zeit.

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Technisch läuft es am BER weitgehend nach Plan: „Wir können 10.000 Gepäckstücke pro Stunde abfertigen“, berichtet Benjamin Martinetz, Technikverantwortlicher. Er führt mich durch die weitläufigen unterirdischen Gepäcksortierbänder und -anlagen. Es gibt grüne, gelbe, blaue, orange und rote Förderanlagen, je nach Kontrollzustand der Koffer. Martinetz berichtet vom inzwischen stabilen Lauf: „Die Kinderkrankheiten sind beseitigt.“ Was er nicht sagt, aber naheliegend ist hier unten im Bauch des Flughafens: Es war und ist ganz gut, dass der BER langsam hochläuft. Schon in den nächsten Tagen der Herbstferien wird es neue Zuwächse an Passagieren und Gepäck am größten und jetzt einziger Berliner Airport geben.

Gepäcksortierung im BER hinter den Kulissen
Leitzentrale BER Berlin

Gepäckbänder in blau, gelb, orange sortiert: – je nach Kontrollzustand der Koffer

In der Kommandozentrale fließen alle Infos des BER zusammen: "Die Kinderkrankheiten sind beseitigt."

Um den Flughafen herum entwickelt sich eine Infrastruktur, die Fluggäste anzieht und den Betreibern gute Geschäfte verspricht. Direkt vor dem Terminal liegt das Steigenberger Hotel. Steffi Wisotzky hat es zeitlich mit dem BER vor einem Jahr eröffnet: „Wir sind inzwischen gut gebucht und über 70 Prozent ausgelastet“, berichtet die Chefin. Das ist bei 322 Zimmern, davon 12 Suiten, aus dem Stand heraus beachtlich. Die Anbindung ist aber auch perfekt. Je 50 Meter sind es zum Flughafen, zu Parkhäusern, zum IC-/RE- und S-Bahnhof. Es gibt Konferenz- und Veranstaltungsräume für bis zu 500 Personen, Saunen, Dampfbad, Massage- und Ruheräume, Fitnessangebote.

Steigenberger Hotel Rezeption am BER

Steigenberger-Hotel direkt am BER: aus dem Stand schon zu 70 Prozent gebucht. Die Hotelgruppe baut nun gleich daneben ein zweites Hotel

Die Steigenberger Gruppe hat die Chancen des BER längst erkannt. Sie nutzt die steigenden Umsätze und baut direkt daneben ein weiteres IC-Hotel für die preissensible Kundschaft.

Keine Frage: Der BER ist der jüngste Flughafen Mitteleuropas. Für wirtschaftliches Wachstum bietet er die gute Basis. (Oktober 2021)

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Anreise:
Bahn: RE, IC, und S-Bahn bis Bahnhof BER

Pkw über A10, A113

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