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Wo Affen Menschen beobachten

Wildtier- und Dinosaurierparks, Vulkane, Maare und Burgen –

die Eifel hält besondere Familienangebote bereit

Affe klaut Futter vom Anhänger

Verkehrte Welt: Im Wildpark Daun leben Affen frei, komplett ohne Käfige. Menschen dürfen sie besuchen ....

 

Von Fred Hafner

Daun. Corona, Klimawandel, Airlinepleiten, Sicherheitsdiskussion – alles Argumente für den boomenden Tourismus in Deutschland. Immer mehr Menschen bleiben im Lande – sowohl für den großen Jahresurlaub als auch für Kurztrips. Und stellen fest, wie vielfältig und schön es doch in der Heimat ist.

 

Zum Beispiel in der Eifel, dem Mittelgebirge in Rheinland-Pfalz und Nordrhein-Westfalen zwischen Aachen im Norden, Trier im Süden und Koblenz im Osten gelegen. Hier finden sich mehrere Nationalparks, Fachwerkdörfer, Burgen, Maare, selbst Vulkane – und Dinosaurier. Vor allem aber findet sich eine sehr gute touristische Infrastruktur, die Wanderer und Radfahrer begeistert.

Natürlich sind da zunächst einmal die bekannten: „Eifelsteig“, „Vulkaneifel-Pfad“ und noch einige mehr für Wanderer. Dann für Radfahrer jede Menge Bahntrassenradwege (Vennbahn, Maare-Mosel- Radweg, Prüm-Enz-Radweg) und Themenradwege (Kyll- Radweg, Vulkanpark-Radweg). Ganz neu ist zum Beispiel die „Venn-Eifel-Mosel-Runde“, die verschiedene Touren miteinander verbindet. Dazu gibt es in der Eifel eine entwickelte touristische Infrastruktur von der Jugendherberge bis zum Vier-Sterne-Hotel. Und natürlich gibt es jede Menge Angebote für Familien. Wir stellen vier Ziele näher vor:

Dinosaurierpark Ernzen
Dinosaurierpark Ernzen
Dinosaurierpark Ernzen

160 lebensechte große Tiere, vor allem Dinosaurier, "leben" im Freilicht-Dinosaurierpark in Ernzen

1. Dinosaurierpark Teufelsschlucht in Ernzen: Er ist der größte Freilicht-Dinosaurierpark im Südwesten Deutschlands. Ein Rundgang durch den Park führt durch 620 Millionen Jahre Geschichte. 160 lebensechte Rekonstruktionen von Tieren (klar, vor allem Saurier) und Menschen machen die Urzeit lebendig. Besucher erschließen sich alles per Audioguide. Warum hatte T-Rex so kurze Arme? Woher wissen wir, welche Farbe Dinos hatten? Dies und noch viel mehr erfahren hier 100.000 Besucher jährlich.

Es ist ein Familienabenteuer par excellence! „Ein zwölfjähriger Junge war bereits 27-Mal hier“, berichtet Geschäftsführer Bruno Zank begeistert. Gleich am Dinopark am Naturparkzentrum startet der Wanderweg durch die Teufelsschlucht. Der Felsenweg misst 1.800 Meter und ist in einer Stunde gut zu begehen. Enge Schluchten und schmale Felsspalten, von Moosen und Flechten bewachsen, riesige Felstürme, mächtige Steinblöcke mit bizarren Verwitterungsformen – eine wilde, urtümliche Landschaft prägt die Teufelsschlucht und ihre Umgebung. Und beeindruckt Besucher nachhaltig.

Affe auf Autodach beim Futtern
Drei Affen auf Schulter von Wildtierpfleger
Affen beim Futtern

Die Affen spielen und toben regelrecht. Besucher werden eingewiesen und müssen beim Betreten des Affengebiets Regeln beachten, um dabei nicht von ihnen verletzt zu werden (Fotos oben)

Wenn Chef Willigerd Emontspohl die Affen füttert, ist das Sozialverhalten der Tiere bestens zu studieren

2. Wild- und Erlebnispark Daun: Auch ein Park, auch Familien zu empfehlen, aber gänzlich anders. Denn hier gibt ́s lebendige „wilde“ Tiere zu bestaunen. Höhepunkt ist die Affenschlucht, ein sechs Hektar großes Areal. Hier leben 46 Berberaffen in freier Wildbahn, nicht im Käfig wie in einem Tierpark. Ein 800 Meter langer Rundweg erlaubt Besuchern, sich im Affenterrain zu bewegen, nicht umgekehrt. Wenn Chef Willigerd Emontspohl sie füttert, ist das Sozialverhalten der Tiere bestens zu studieren.

Dazu bietet der Wilderlebnispark Daun eine Falknerei mit täglichen Flugschauen, ein Kängurugehege, eine Sommerrodelbahn, einen Abenteuerspielplatz. Vor allem bietet er aber eine Wildpark-Safari: Auf einer acht Kilometer langen Auto-Wanderroute gibt es jede Menge heimische Tiere zu entdecken: Wildpferde, Yaks, Rotwild und prächtige Hirsche, Wildschweine, Damwild, Mufflons.

Falknerin Daun. Großer Vogel auf dem Arm des Falkners
Großer Vogel startet vom Arm des Falkners

Falknerei mit Flugschau in Daun. Wichtig ist der besonders derbe Lederhandschuh!

3. Das Pulvermaar, das tiefste „Auge der Eifel“: Die Vulkaneifel ist das Land der Maare und Vulkane, über 250 gibt es hier: 80 Maarkessel (Seen), über 170 Vulkane. Im Naturzentrum Daun erfährt man alles zu Geschichte und Geologie, unweit davon, in Schalkenmehren, sind dann Vulkane und Maare live zu bestaunen. Das ist eine völlig andere Welt, wieder komplett familiengeeignet. Denn wer würde in Deutschland Vulkane erwarten?

Maare bei Schalkenmehren

Die Maarlandschaft um Schalkenmehren ist einmalig in Deutschland. Im Land der Vulkaneifel gibt es 80 sogenannte Maarkessel und 170 Vulkane live zu bestaunen

HInweistafel Dauner Maare

4. Burg Eltz: über 850 Jahre alt steht sie auf einem steilen Felskopf mitten in einem engen Mosel-Seitental. Mit ihrer bewegten Vergangenheit, einzigartigen Architektur und malerischen Lage ist die Burg Eltz der Inbegriff der deutschen Ritterburg. Sie fasziniert, vor allem auch Kinder! Geführte Besichtigungen gibt es von April bis Oktober.

Burg Eltz
Wanderweg Teufelsschlucht Daun

Ebenfalls schöne Ziele für Familien mit Kindern: Burg Eltz, 850 Jahre alt (Foto links), und gar nicht "langweiliger" Wanderweg durch die Teufelsschlucht in Daun (Foto rechts)

Vier Ziele, jedes ein wenig anders, aber alle für Familien mit Kindern bestens geeignet. Nur: An einem Tag ist das alles nicht zu schaffen. Mehrmalige Anreise ist nötig. Oder besser gleich übernachten. (Oktober 2020)

Infos:​

www.eifel.info

www.gastlandschaften.de

www.tourenplaner-rheinland-pfalz.de

www.dinopark-teufelsschlucht.de

www.wildpark-daun.de

www.geopark-vulkaneifel.de

www.burg-eltz.de

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