Burgen, Schlösser und Geysir
Rheinland-Pfalz hat eine große Dichte historischer Bauwerke.
Und bietet doch sehr viel mehr zum Besichtigen und Staunen
Spektakulär ist der Blick von der Loreley auf die Rheinschleifen links und rechts
Von Fred Hafner
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Koblenz. Der Tourismus in Deutschland boomt nach Corona. Klimawandel, teure Flugtickets und schmalere Budgets bescheren den Tourismusregionen und Hotels im Lande gute Umsätze. Immer mehr Menschen bleiben in Deutschlands, und dies sowohl für Kurztrips als auch für den großen Jahresurlaub. Und sie entdecken dabei, wie schön es dann doch in der Heimat ist. Dabei gibt es selbst in vermeintlich bekannten Orten noch viel zu entdecken. Zum Beispiel in Rheinland-Pfalz: in Koblenz, in Bendorf-Sayn, in Andernach und auf der Loreley.
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Beginnen wir mal nicht mit Burgen und Schlössern, wofür Rheinland-Pfalz zurecht berühmt ist. Schließlich ist die Burgendichte hier unerreicht in Deutschland. Beginnen wir mit Industrie, besser mit einem Industriedenkmal. Unterhalb der – natürlich – Burg Sayn an den Ufern des Saynbachs ist eines der schönsten und bedeutendsten Industriedenkmale der Welt entstanden – die Sayner Hütte. Die historische Eisengießerei gehört als Denkmalensemble zu den bedeutendsten Zeugnissen der frühhistorischen Zeit in Deutschland.
Allein die monumentale Gießhalle ist Architekturgenuss pur. Eine Dauerausstellung zur Geschichte der Sayner Hütte und die multimediale Inszenierung des frisch sanierten Hochofenbereichs lassen Besucher staunen. Hier kann man Stunden verweilen und immer Neues entdecken.
An den Ufern des Saynbachs ist eines der schönsten und bedeutendsten Industriedenkmale der Welt entstanden – die Sayner Hütte. Die historische Eisengießerei gehört als Denkmalensemble zu den bedeutendsten Zeugnissen der frühhistorischen Zeit in Deutschland. Allein die monumentale Gießhalle ist Architekturgenuss pur
Der Kontrast zum Industriedenkmal findet sich gleich nebenan, ein paar Kilometer weiter: die Schmetterlingsfarm von Sayn. Fürstin Gabriela hat im fürstlichen Schlosspark ein einmaliges Refugium geschaffen. Der Schmetterlingsgarten entstand im Jahre 1987, um Besuchern die bei uns heimische Schmetterlingswelt näherzubringen und auf deren Schutz hinzuweisen. „Jeder kann in seinem Garten, auf dem Balkon und sogar auf der Fensterbank Nektar- und Raupenfutterpflanzen einpflanzen und damit der heimischen Schmetterlingswelt beim Überleben helfen", sagt die Fürstin und bietet Anregungen dazu.
Schmetterlingsfarm von Sayn: Der Schmetterlingsgarten entstand im Jahre 1987, um Besuchern die bei uns heimische Schmetterlingswelt näherzubringen. Beachtlich ist die Zahl und Vielfalt der Schmetterlinge (Fotos oben)
Und fressen müssen sie natürlich auch, gern Obst
Gänzlich andere Eindrücke erwarten den Besucher dann in Andernach am Rhein. Hier gibt es den höchsten Kaltwassergeysir der Welt. Mit immerhin
60 Meter Höhe ist er der Weltrekordhalter! Jährlich bestaunen mehr als 150.000 Besucher diesen besondere Geysir.
Die Reise startet im Geysir-Zentrum Andernach. Im Museum geht man auf Entdeckertour und begleitet ein Forscherteam gefühlt in 4.000 Meter Tiefe. Anhand der detailgetreuen Kulisse, spannenden Licht- und Toninstallationen und der Exponate zum Erleben und Mitmachen erfährt man alles zum Kaltwasser-Geysir und dem damit zusammenhängenden Vulkanismus. Danach gehts aufs Geysir-Schiff über den Rhein zum Namedyer Werth. Im dortigen Naturschutzgebiet hat man knapp 60 Minuten Zeit, den Ausbruch des Geysirs ganz nah zu erleben. Die empor spritzende Fontäne beeindruckt nachhaltig.
Andernach bietet den höchsten Kaltwassergeysir der Welt. Mit 60 Meter Höhe ist er der Weltrekordhalter!
Natürlich muss man Koblenz besuchen, wenn man nach Rheinland-Pfalz reist. Schließlich liegt am weithin bekannten Deutschen Eck, wo sich Rhein und Mosel nach kurvenreichem Lauf treffen, eine der schönsten und ältesten Städte Deutschlands. Hier haben Kaiser, Könige und Fürsten residiert. Von dieser einzigartigen Stadt und der Landschaft haben sich viele Künstler inspirieren lassen – und tun dies bis heute. Das Kulturangebot ist daher mehr als üppig. Dazu lohnen zahlreiche Museen und geschichtsträchtige Plätze einen Besuch zu jeder Jahreszeit.
Seilbahn über den Rhein von Koblenz zur Festung Ehrenbreitstein: Achtung Suchtgefahr: Manche Besucher fahren gleich mehrfach hoch und runter
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Die Basilika St. Kastor ist die älteste erhaltene Kirche in Koblenz. Die 836 geweihte Stiftskirche war Schauplatz bedeutender historischer Ereignisse
Ausblick auf Koblenz und das Deutsche Eck: hier fließt die Mosel in den Rhein
Wen es hoch hinaus zieht, der fährt auf die Festung Ehrenbreitstein: Mit der hochmodernen Kabinenseilbahn mitten über den Rhein (Achtung: spektakuläre Ausblicke, Suchtgefahr, manche Besucher fahren gleich mehrfach hin und her) und Schrägaufzug geschieht das bequem in nur wenigen Minuten. So ist das gewaltige monumemtale Bauwerk leicht und auch für körperlich eingeschränkte Besucher mühelos zu erreichen.
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Oder man fährt ein Stück weiter zum berühmten Loreley-Felsen. Der 132 Meter hohe, schroffe Fels im UNESCO-Welterbe Oberes Mittelrheintal wurde gerade komplett modernisiert. In einem neuen Kultur- und Landschaftspark gibt es jetzt Themenwege. Besucher können so die Spuren einer Kulturgeschichte entdecken, dem sagenumwobenen Mythos der Loreley nachspüren und das Naturdenkmal erleben. Oben angekommen, eröffnen sich spektakuläre Blicke in das canyonartige Durchbruchstal des rheinischen Schiefergebirges. (Oktober 2019)
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Anreise:
Bahn: ICE über Köln oder Frankfurt/Main. IC oder RE nach Koblenz.
Auto: A49, B9, B42
Infos:
www.gastlandschaften.de