Liegebänke für müde Radlerbeine
Viele Radwege in der Eifel sind perfekt ausgebaut. Die neue Venn-Eifel-Mosel-Runde bündelt auf 330 Kilometern die besten von ihnen.
Von Fred Hafner
Prüm. Perfekter Asphalt, durchgängige sehr gute Beschilderung, fast immer abseits der Straßen – die Radwege in der Eifel haben Premiumqualität. Das liegt daran, dass hier häufig ehemalige Bahntrassen zu Radwegen umgewidmet wurden. Weil die von unseren Urgroßvätern angelegten Schienenwege häufig nur zwei Prozent Steigung oder Gefälle hatten, kann man heute selbst im Mittelgebirge bequem radeln. Das hat sich längst herumgesprochen. Und deshalb werden die Fahrradrouten in der Eifel sehr rege genutzt. Neu ist allerdings: Jetzt werden einige von ihnen zu „großen Runden“ zusammengefasst. Zum Beispiel die Venn-Eifel-Mosel-Runde.
Grenzüberschreitender Radweg in der Eifel: Immer beste Qualität und oft Liegebänke zum Ausruhen für müde Radlerbeine entlang der Route
330 Kilometer in sechs Tagen – vom ADFC ist die Tour als 4-Sterne-Qualitätsroute ausgezeichnet. Sie führt von Prüm über Irrel und Wasserbillig nach Trier (Prüm-Radweg, Enz-Radweg, Sauer-Radweg, Mosel-Radweg), weiter über Bitburg und Gerolstein (Kyll-Radweg) ins belgische Bütgenbach (Venn-Radweg) wieder zurück nach Prüm (Eifel-Ardennen-Radweg). Da es ein Rundweg ist, kann man überall einsteigen. Die Tagesetappen liegen zwischen 40 und 60 Kilometern, Unterkünfte finden sich fast überall. Alternativ kann man sich natürlich auch die komplette Woche arrangieren lassen, mit Gepäcktransport.
In der Eifel verlaufen Radwege sehr oft auf alten Bahntrassen. Das sorgt für geringe Steigungen im Mittelgebirge. Das Eisenbahn-Freilichtmuseum in Pronsfeld ist ein Höhepunkt der Tour. Schautafeln "erzählen" (Bahn-) Geschichte
Höhepunkte gibt es täglich, so gleich am ersten Tag der Dom in Prüm und das Eisenbahnfreilichtmuseum in Pronsfeld. Hinter Irrel mündet die Tour in den vielbefahrenen Mosel-Radweg. In Trier sind Geschichte und Kultur auf Schritt und Tritt zu erleben (unbedingt übernachten!). Nach soviel Trubel wird ́s die nächsten drei Tage auf dem Kylltal-Radweg romantisch: viel Natur, dichte Wälder, der Fluss Kyll immer parallel, die Eifelbahn über Bitburg, Gerolstein ebenso.
Romantischer Kyll-Radweg: viel Natur, dichte Wälder. Flusslauf drei Tage lang immer dabei
Radweg im Hohen Venn wie überall und auch in der Eifel: perfekter Asphalt, gute Beschilderung
Schließlich führt die Venn-Eifel-Mosel-Runde ins Hohe Venn. Es ist eines der letzten Hochmoore Europas und grenzüberschreitend. Belgien hat seine Radwege mit der sperrigen Abkürzung „RAVel“ versehen. Dafür ist hier ein wirklich phantastisches, nahezu kreuzungsfreies 1.300 Kilometer langes Netz entstanden. Wir nutzen RAVel leider nur kurz – auf der alten Vennbahn über Worriken (Übernachtung) nach Sankt Vith. Dort ist auf dem Eifel-Ardennen-Radweg wieder Anschluss zurück nach Deutschland und damit nach Prüm.
Die Rundtour fasziniert - ohne Übertreibung. Neben dem „schnurrenden“ Asphalt gibt es viele Radler-Rastplätze (mit Liegebänken!), beleuchtete lange (Bahn-)Tunnel, diverse Brücken, immer kleine Orte mit häufigen Einkehrmöglichkeiten, Hotels und Unterkünften. (Mai 2020)
Preise: ab 349 Euro pro Person im DZ.
Info und Buchung:
www.eifel.info