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Wo der Kindergarten erfunden wurde

  • fredhafner
  • 19. Dez.
  • 9 Min. Lesezeit

Aktualisiert: vor 6 Tagen

In Bad Blankenburg sind mittelständische Unternehmer auch in Krisenzeiten erfolgreich


Blick auf Bad Blankenburg am Fuße des Schwarzatals
Blick auf Bad Blankenburg am Fuße des Schwarzatals

Von Fred Hafner


Bad Blankenburg. Kein Zweifel, hier wurde Geschichte geschrieben: Im Rathaus von Bad Blankenburg in Thüringen empfängt Bürgermeister Thomas Schubert seine Gäste gern im großen Rathauszimmer. „In diesem Saal gründete der Pädagoge Friedrich Fröbel am 28. Juni 1840 den ersten Kindergarten der Welt“, sagt er dann in dem holzgetäfelten Raum – und seine Gäste staunen jedes Mal aufs Neue. Die kommen längst nicht nur aus Deutschland, „auch Chinesen, Japaner, Amerikaner, Afrikaner kann ich hier oft begrüßen“, sagt Schubert stolz. Kein Wunder: Die damals von Fröbel entwickelten pädagogischen Konzepte wurden ein früher Exportschlager aus Deutschland. Der Kindergarten, der heute weltweit für Entwicklung, Betreuung und Lerneffekte bei Kindern steht, fand in der thüringischen Kleinstadt seinen Anfang.

Rathaussaal - 1. Kindergarten weltweit
Rathaussaal: In diesem Raum gründete Friedrich Fröbel 1840 den ersten Kindergarten

Der historische Saal im Rathaus der Stadt ist weiterhin gut nachgefragt. „Heute führen wir hier Trauungen durch. Die sind wieder im Kommen“, sagt Schubert. Verständlich, lebt es sich doch gut in der Stadt, mitten in Thüringen. Bad Blankenburg bildet mit Saalfeld und Rudolstadt einen losen Städteverbund und gilt mit ihren stabil 6.000 Einwohnern als kleinere Schwester. Es gibt Zuzug, es gibt viele Rückkehrer aus den alten Bundesländern, es gibt günstige Immobilien. Und einen Kitaplatz kann der Bürgermeister auch jedem Kind garantieren. „Rudolstadt hat Schiller und Goethe, Saalfeld die Feengrotten-Höhlen, aber wir haben Fröbel und das Schwarzatal“, betont Thomas Schubert die reizvolle Natur ringsherum, die zur Anziehungskraft entscheidend beiträgt.


Wir laufen durch die Stadt. Natürlich gibt es auch ein Fröbel-Museum. Die Ausstellung zeigt den Lebensweg Fröbels, sein pädagogisches Programm und die Wirkung seiner Pädagogik auf nationaler und internationaler Ebene bis heute. Hier sind die sogenannten Spiele-Gaben aufgereiht, die Kinder ganz nebenbei und spielerisch die Welt verstehen und begreifen lassen sollen. Es gibt viele einfache Formen wie Kugeln, Würfel, Kegel, Flechtspiele. Immer geht es um Feinmotorik, spielerisches Rechnen-Lernen, Mathematik als Wissenschaft von Mustern sozusagen. Wir erfahren, dass Fröbels Kindergarten zwar 1845 nach nur vier Jahren erst einmal wieder schließen musste, weil die Finanzierung scheiterte. Aber da war die Idee in der Welt und verbreitete sich schnell. Friedrich Fröbel bildete Kindergärtnerinnen aus, die demokratisch über alle Klassen hinweg alle Kinder über das Spiel bilden sollten.

Fröbel Museum Bad Blankenburg
Fröbel-Museum in Bad Blankenburg

Weiter gehts zum Allianz-Haus. Es steht über den Dächern der Bad Blankenburger Altstadt. Hier bietet die Deutsche Evangelische Allianz ein vielfältiges Bildungs- und Erholungsangebot für Privatreisende, Familien oder auch Gruppenreisen. Ein Café & Bistro mit Sonnenterrasse garantiert weite Ausblicke über die Stadt und die angrenzenden Berge und Täler. 135 Betten bietet das Hotel, jährlich gibt es 14.000 Übernachtungen. Gleich nebenan steht die Allianzhalle, Austragungsort der jährlich stattfindenden Blankenburger Allianzkonferenz. Das inzwischen schon 130. Treffen wird vom 5. bis 9. August 2026 stattfinden. Die Allianzkonferenz ist die historisch älteste, regelmäßig stattfindende Bibel- und Glaubenskonferenz. Sie wurde 1886 von Anna von Weling ins Leben gerufen. Die Halle bietet heute wegen Brandschutz nur noch 1.500 Gläubigen Einlass. Zu DDR-Zeiten bot sie 2.500 Menschen Platz. Diese große Konferenzhalle wurde 1906 und in nur zehn Monaten (!) unter der Leitung von Pastor Ernst Modersohn erbaut. Solche kurzen Bauzeiten sind heute fast undenkbar.


Außer - ebenfalls in Bad Blankenburg - im gerade neu eröffneten Hotel Morgenroth. Bauherr Tobias Jahn kann hier auch von extrem kurzer Bauzeit berichten: „Wir haben am 20. Juni 2025 nach nur 13 Monaten Bauzeit eröffnet“, sagt der Investor zufrieden. Wie das gelingt? „Eine sehr gute Bauvorbereitung, gute Kontakte zu den Behörden und eine hochmotiviertes Team sind dafür unabdingbar“, sagt der 42-Jährige.

Hotel Morgenroth Bad Blankenburg
Hotel Morgenroth: hochmodern und in nur 13 Monaten gebaut

Dabei ist Tobias Jahn, was Hotels betrifft, Quereinsteiger. Seit 18 Jahren leitet er gemeinsam mit seinem Vater Georg einen inzwischen sehr erfolgreichen Baubetrieb.  Das bereits in vierter Generation geführtes Familienunternehmen Jahn GmbH vereinigt langjährige Erfahrung mit neuestem technischen Know-How. Gefertigt werden Gastronomie-, Hotel und Büroeinrichtungen, Shopsysteme, Sondermöbel, Küchen und Wohnmöblierung.

Begonnen hat die wechselvolle Geschichte am 21. Juni 1921. Tobias´ Urgroßvater Walter Jahn gründete seine Tischlerei in Bad Blankenburg. Er baute hauptsächlich Särge und Schrankwände. Nach Ende des 2. Weltkriegs steigt Helmut Jahn als gelernter Kaufmann in den väterlichen Betrieb ein, lässt sich zum Tischler ausbilden und führt mit seinem Vater den Familienbetrieb weiter. Kurz nach der Wende übernahm Georg Jahn in 3. Generation die Geschicke des Familienbetriebes. Der Tischlermeister, der seine Ausbildung ebenfalls im elterlichen Betrieb absolvierte, startete unter den neuen Bedingungen der Marktwirtschaft und zog 1995 an den heutigen Standort in der Hermann-Petersilge-Straße um. Boomte in den 90er Jahren das Geschäft, so musste der Betrieb Anfang der 2000er auch Rückschläge hinnehmen. „2005 schrammten wir knapp an einer Insolvenz vorbei, doch Aufgeben gab es für uns nicht“, sagt Georg Jahn. Der Wendepunkt in der Firmengeschichte kam 2006. „Durch unsere gute Zusammenarbeit mit der RSB Rudolstädter Systembau GmbH kam der Kontakt zur Autobahn Tank & Rast GmbH, die fast alle Konzessionen für Autobahnraststätten in Deutschland hält, zustande“, erinnert sich Georg Jahn. Mit viel Beharrlichkeit erhielt das kleine Bad Blankenburger Handwerksunternehmen die Chance, sich an der Ausschreibung von Sanifair, einer hundertprozentigen Tochtergesellschaft der Tank & Rast und führender Anbieter für flexible Sanitärkonzepte, zu beteiligen. „Wir erhielten als eines von drei Unternehmen in Deutschland den Zuschlag. Für uns war das komplettes Neuland und eine riesengroße Herausforderung, von der kleinen Tischlerei hin zum Generalunternehmer mit der ganzen Projektplanung aufzutreten. Erfahrungen damit hatten wir doch noch keine“, lacht Georg Jahn heute über die Anfänge.

Rundmöbelbau ist hohe Kunst: Diese hier stehen später einmal in DB Lounges bundesweit


Mit Tobias Jahn stieg 2007 auch sein Sohn als Diplom-Betriebswirt und zuständig für die kaufmännische Leitung in das Familienunternehmen ein. „Wenn wir heute zurückblicken ist es schon erstaunlich, wie wir das alles gemeistert haben. Der Grundstock unseres Handels war und ist stets das Miteinander als Firmenphilosophie – mit unseren Auftraggebern, mit unseren Geschäftspartnern und mit unseren Mitarbeitern“, erklärt er den Erfolg. Innerhalb von gerade einmal 15 Jahren hat sich die Mitarbeiterzahl vervielfacht, auf heute 150 Beschäftigte. „Unser Ziel sind keine einmaligen Projekte, sondern immer gute Folgegeschäfte“, nennt Tobias einen weiteren Erfolgsgrund. Und so stattet die Jahn GmbH heute bundesweit unter anderem Tank&Rast-Autohöfe und -Raststätten, Sanifair-Anlagen und DB-Lounges aus. Auch Global Player wie Starbucks, Pizza Hut oder KFC zählen zu den Kunden. 40 Millionen Euro werden inzwischen jährlich umgesetzt.

Moderne Wellnessoase mit Schwimmhalle und Sauna, komfortable Zimmer: Tobias Jahn, Investor und Geschäftsführer, und Maxi Rothe, die "gute Seele" des Hotels Morgenroth


Und wie kam es nun zum neuen Hotel? „Auf unserem Firmengelände stand ein Bau aus DDR-Zeiten. Den haben wir komplett entkernt, mit neuester Technik wie Photovoltaik und Wärmedämmung sowie modernster Zimmer- und Restauranteinrichtung wieder aufgebaut. Für letzteres sind wir ja selbst die Spezialisten“, lacht Tobias. Auch Bürgermeister Schubert ist zufrieden: „Wir benötigen hier in der Stadt und im Schwarztal dringend neue moderne Hotels, sowohl für Erholungssuchende und Aktivurlauber als auch für Geschäftsreisende.“


Burgruine Greifenstein hoch über Bad Blankenburg


50 Zimmer bietet das Hotel Morgenroth. Mit viel Feingefühl entstand ein stilvolles 4-Sterne-Haus, das Moderne, Nachhaltigkeit und regionale Verbundenheit vereint. Auf einer Fläche von über 3.000 qm erwarten die Gäste insgesamt 92 Betten. Kulinarisches Highlight ist das Müllers im Thüringer Wald – ein Restaurant, entworfen und durchdacht von Sternekoch Nelson Müller. Ein mit über 400 qm großzügiger Spa- und Wellnessbereich mit Schwimmbad, Sauna und Kraftraum bietet Platz für Entspannung und neue Energie. Für Events und Tagungen stehen moderne Veranstaltungsräume zur Verfügung. Demnächst wird noch ein Dachgarten für die Gäste eröffnet. Betrieben wird das Hotel Morgenroth mit derzeit 30 Angestellten von der tschechischen Rodvi-Gruppe. Auch hier beweist die Familie Jahn Geschick und sympathische Ehrlichkeit: „Wir können bauen. Fürs Betreiben sind andere die Spezialisten“, begründet Tobias die Entscheidung.


Jetzt aber ins Schwarzatal, ein Markenzeichen Bad Blankenburgs. Auf kleiner Fläche und kurzen Entfernungen gibt es hier viel zum Entdecken.

Das wildromantische Tal ist eines der schönsten im Thüringer Wald. Vor allem aber ist es auch eines der ältesten Touristengebiete Deutschlands. Das Schwarzatal wird wegen seines großen Artenreichtums auch „Thüringer Olitätenland“ genannt. Olitäten sind aus Beeren, Kräutern oder Honig hergestellte Gemische öliger Konsistenz. Der Handel mit ihnen ist eng mit der thüringischen Glasherstellung verknüpft. Denn erst die kleinen Fläschchen erlaubten den Transport der Olitäten.

Die Thüringer Bergbahn hat zwei Abschnitte: die Bergbahn als Standseilbahn (Fotos links und mitte) und die sogenannte Flachstrecke (rechts) nach Cursdorf


Eine Attraktion, nicht nur für Technikfreunde, ist die steilste Standseilbahn der Welt (25 Prozent Steigung!). Während einer Fahrt mit der Thüringer Bergbahn hat man einen sehr schönen Panoramablick über den Thüringer Wald. Sie verbindet seit 1922 das Schwarzatal mit der Gemeinde Cursdorf. Die Bahn besteht aus einer 1,351 km langen Standseilbahn und einer daran anschließenden 2,635 Kilometer langen normalspurigen und elektrifizierten sogenannten Flachstrecke. Beide Streckenteile sind betrieblich eng miteinander verbunden und stehen seit Januar 1982 unter Denkmalschutz. Von Mai bis Oktober fährt einmal in der Stunde sogar der offene Cabrio-Wagen. Dann ist der Genuss von Bahn, Strecke und Landschaft noch einmal besonders intensiv.

Jährlich 160.000 Fahrgäste befördert die Thüringer Bergbahn heute, Güter werden fast gar nicht mehr verladen. Die Bahn gehört zu DB Regio und wird damit als Nahverkehr vom Land Thüringen bestellt und bezahlt. Damit ist der Betrieb derzeit bis mindestens 2032 vertraglich gesichert. Denn die Bahn hat nicht nur touristische Bedeutung. Viele Einwohner der oben gelegene Orte nutzen sie auch, um zur Arbeit und wieder nach Hause zu gelangen. 

Bergbahn links, Flachbahn rechts: in der Mitte noch sehr traditionelle Führerstand der Flachbahnzüge


Ein besonderes Zeugnis der fast tausendjährigen Geschichte des Freistaates Thüringen ist das Schloss Schwarzburg. Hier unterzeichnete Friedrich Ebert am 11. August 1919 die Weimarer Verfassung. Das ehrwürdige Schloss, durch nationalsozialistischen Irrsinn fast zerstört, ist vor dem endgültigen Verfall gerettet worden. Seit etwa sieben Jahren können Besucher die älteste und einzig noch erhaltene fürstliche Zeughaussammlung Deutschlands mit 5.000 Waffen, Rüstungen und Schutzschilden besichtigen.

Inzwischen sind auch zwei große Säle im Schloss durch Fördervereine und Landesgelder soweit wieder hergerichtet, dass dort Schulklassen direkt vor Ort viel über deutsche Geschichte erfahren. „Das ist für uns sehr wichtig. Denn gerade heute ist unsere Demokratie vielfältigen Gefahren ausgesetzt. Wir müssen den nachfolgenden Generationen unsere Werte vermitteln, um sie verteidigen zu können“, sagt Georg Maier, Innenminister Thüringens hier auf der Schwarzburg.

Schloss Schwarzburg: zwei wieder hergerichtete Säle dienen als außerschulischer Lernort an historischer Stätte


Wir fahren weiter nach Mellenbach, ins Hotel „Waldfrieden“. Hotelchef Sascha Schwarze empfängt uns an der Tür. Er ist einer von drei Eigentümern. Das Haus wurde 1912 gebaut, 1914 eröffnet. Heute kommen viele Stammgäste, etwa aus dem Leipziger Raum, für ein Wochenende. In der Wochen nächtigen hier vor allem Geschäftsreisende. Die Gäste lieben die ruhige Lage des Hotels im Schwarzatal, auch der direkte Bahnanschluss „vor der Haustür“ ist ein Plus. 38 Betten bietet das Hotel, 2,4 Nächte beträgt die durchschnittliche Aufenthaltsdauer. „Die wollen wir steigern und dafür haben wir auch viel Potenzial“, sagt Schwarze, „schließlich gibt es in der Umgebung zahlreichen Wanderwege.“ Mit ihrer Thüringer-Wald-Karte sind die Hotelgäste während ihres Aufenthalts kostenlos am Rennsteig und im Schwarzatal mit Bahn und Bus mobil – für nur einen Euro Aufpreis pro Tag!


Hotel Waldfrieden in Mellenbach: Bahnhof direkt vor der Haustür, jede Menge Wanderwege. Glasbläser am "Weihnachtsbahnhof" Sitzendorf


Brauereien stehen deutschlandweit unter Druck, die Gesundheitswelle rollt durchs Land. Weniger oder gar kein Alkohol sind en vogue. Aktuelle Zahlen belegen den Trend: 170 Liter Bier trank der durchschnittliche Deutsche noch in den 1970er Jahren. 2013 waren es nur noch 130 Liter, 2023 ging es runter auf 88 Liter. 2025 sind es unter 70 Liter.

Die Watzdorfer Brauerei, nur zwei Kilometer von Bad Blankenburg entfernt, trotzt dem Trend. Sie ist eine der ältesten Brauereien Deutschlands, besitzt seit 1411 das Braurecht. Warum sie erfolgreich ist? „Wir packen Thüringer Heimat in die Flasche. 97 Prozent unserer Rohstoffe kommen aus der Umgebung“, erklärt Geschäftsführer Tobias Rögner. „Unseren Hopfen beziehen wir aus Nord-Thüringen, die Flaschen kommen aus Glashütte und Großbreitenbach, unsere Verschlüsse aus Sonneberg. Wir sind eine klassische Heimat-Brauerei, unser Bier ist handgebraut.“ Der Brauprozess dauert drei bis fünf Wochen. Dafür sind Kunden bereit, etwas mehr zu bezahlen. Aktuell kostet der Kasten 14,99 Euro. Der Inhalt unterscheidet sich deutlich von den zahlreichen Industriebieren am Markt.

Tobias Rögner, Geschäftsführer der Watzdorfer Erlebnis- und Schaubrauerei: Im alten Sudhaus kann

auch geheiratet werden


17 Mitarbeiter füllen jährlich 20.000 Hektoliter ab (1 Hektoliter gleich 100 Liter). Zum Vergleich: 20.000 Hektoliter füllt Paulaner an einem einzigen Tag ab. Trotz geringer Menge ist die Vielfalt in Watzdorf groß: Es gibt Pils, Helles, Festbier, Landbier, Winterbier, Weizenbier, Schwarzbier, Bockbier. „Nur alkoholfrei machen wir nicht“, sagt Rögner. „Aber wir denken drüber nach.“ Zu DDR-Zeiten war Watzdorf eine Konsum- Brauerei, produzierte damals 135.000 Hektoliter jährlich. 1991 hat Tobias´ Vater das Unternehmen zurückgekauft.  


Offiziell nennt sich Watzdorf „Erlebnis- und Schaubrauerei“. Das ist ein weiteres wichtiges Geschäftsfeld. „Mit Brauereiführungen können wir Liebe zum Produkt generieren und dann kaufen die Leute auch“, sagt Rögner.

Wöchentlich kommen 300 bis 500 Besucher, um sich die Kunst des Brauens anzuschauen. „Außerdem müssen sich Brauereien auch neu erfinden: nicht nur klassisches Bierbrauen, sondern auch weitere gefragte Getränke herstellen.“ In Watzdorf produzieren sie nun Himbeer- und Kräuterlimo. Waldmeister soll folgen. 2.000 Hektoliter Limo werden jährlich abgefüllt. Und: Im Sudraum kann man sogar heiraten! Auch das bringt Umsatz. „Wir sind hier in der Gegend fast der einzige Anbieter mit Platz zum Feiern für bis zu 160 Personen“, sagt Rögner.

Das Bier aus Watzdorf wird zu 23 Prozent in Fässern abgefüllt. Die größere Menge landet ausschließlich in 0,33 l Flaschen. „Die Menschen in der Region trinken bewusst wieder regionale Biere. Wir schicken unser Watzdorfer auch auch nach Sachsen, Sachsen-Anhalt und sogar bis Berlin“, sagt Rögner.


In Watzdorf wird jetzt auch Kräuterlimo produziert. Das "handgemachte" Bier benötigt drei bis fünf Wochen bis zu Reife in den Alutanks


Fazit: Die Deutschen sind derzeit pessimistisch. In Thüringen beweisen mittelständische Unternehmer, wie Georg und Tobias Jahn, Sascha Schwarze und Tobias Rögner, wie man mit Pragmatismus und Partnerschaft weiter erfolgreich und im Falle der Jahn GmbH sogar expandieren kann. Wer künftig in Bad Blankenburg im Hotel Morgenroth übernachtet, erlebt das hautnah mit. (Dezember 2025)



Infos:


Film zu 100 Jahren Jahn GmbH:



Anreise:

Auto: A9 bis Triptis, dann über B 281 nach Bad Blankenburg

alternativ A4 bis Jena, dann B 88 bis Bad Blankenburg

Bahn: ICE bis Erfurt, dann Regionalbahn

100 Jahre Jahn youtube



 
 
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