Sisi in modern
Bad Ischl lebt Kaiser-Tradition und Moderne.
Jetzt hat mit dem "Grand Elisabeth" ein ganz besonderes Hotel eröffnet
Lichtkünstler Hakk Doris erzählte anlässlich der Hotel-Eröffnung mit einer spektakulären Licht-Mapping Show die Geschichte der Kaiserin Elisabeth
Von Fred Hafner
Bad Ischl. Es ist eine besondere Stadt, ohne Zweifel: 2024 Kulturhauptstadt Europas, liegt sie malerisch im oberösterreichischen Salzkammergut. Bad Ischl vereint kaiserliche Geschichte mit beeindruckender Natur und gelebter Tradition. Einst war sie Sommerresidenz von Kaiser Franz Joseph und seiner Sisi. Die prächtige Kaiservilla zeugt noch heute von dieser glanzvollen Epoche.
Hier wurde über Jahrhunderte europäische Geschichte geschrieben. Und hier wurde Mitte April 2024 ein besonderes Hotel eröffnet: das "Grand Elisabeth". 1914 hatte der Kaiser Serbien den Krieg erklärt. Er legte seine Beweggründe in einem Manifest mit dem Titel „An meine Völker“ dar, das er in Bad Ischl unterzeichnete. Das löste Ereignisse aus, die zum 1. Weltkrieg führten.
Die erste urkundliche Erwähnung Bad Ischls stammt aus dem Jahr 1262. Die Entwicklung hin zur kaiserlichen Sommerresidenz begann im späten Mittelalter. 1466 erhob Kaiser Friedrich III. das Dorf Ischl zum Markt. Danach begann die verstärkte Förderung des Salzabbaus. Mit der Entdeckung der heilsamen Salzsole stieg Ischl zum angesehenen Kurort auf. Erste bürgerliche Solebäder machten Platz für exklusive Einrichtungen, in denen auch der Wiener Adel kurte. Bis heute wird Salz abgebaut: Saline Austria holt jährlich 800.000 Tonnen aus dem Berg. 10 Prozent werden als Speisesalz verarbeitet, 90 Prozent gehen in die chemische Industrie.
Kaiservilla in Bad Ischl: Franz Josef machte 1849 machte den Ort zu seiner Sommerresidenz. Die Stadt erlebte eine Blütezeit
Zu Beginn des 19. Jahrhunderts wurde der Markt Ischl zur begehrten Sommerfrische. Hierhin zog sich die Wiener Society gern zurück. Als Kaiser Franz Josef 1849 Ischl zu seiner Sommerresidenz machte, erlebte die Stadt eine glanzvolle Blütezeit. Das architektonische Gesicht Bad Ischls, bis heute geschätzt, entstand in dieser Zeit. Der Mix aus Eleganz und kaiserlichem Flair fand über die Landesgrenzen Bewunderung.
Fussgänzerzone Bad Ischl: Tradition und modernes Flair
Heute präsentiert sich Bad Ischl als moderne Stadt. Sie verbindet das imperiale Erbe mit dynamischem Leben. Hinter den eleganten Fassaden im Ringstraßenstil pulsiert die Stadt mit ihren 14.000 Einwohnern. Bad Ischl liegt zentral im Salzkammergut und ist als Kaiser-, Kur-, Kongress-, Operetten-, Schul- und Einkaufsstadt bekannt. Sie bietet selbst einen prall gefüllten Kulturkalender und eignet sich dazu noch für Ausflüge nach Salzburg und Hallstatt. Ganzjährig finden in Bad Ischl Konzerte und Festivals statt – die musikalische Vielfalt reicht von Volksmusik über Jazz und Operette bis zu Blues oder irischem Folkrock. Es gibt ein Theater, einen Kurpark und eine Trinkhalle gibt es natürlich auch. Geschichtsinteressierte flanieren am Fluss Traun entlang. Hier entdecken sie beispielsweise die Villa von Franz Lehar, die heute ein Museum ist. Bad Ischl wird gern auch als Lehar-Stadt bezeichnet, denn 30 seiner Bühnenwerke hat er hier komponiert. Sein Grab befindet sich auf dem Bad Ischler Friedhof. Oder man nutzt die Gondelbahn auf den 1.542 m hohen Berg Katrin, der mitten in einem Naturschutzgebiet liegt.
Der "Kaiserexpress" tourt ganztägig für Touristen durch Bad Ischl. Einheimische nimmt er natürlich auch mit
Die Traunpromenade führt durch den Kurort
Links die Lehar-Villa von Bad Ischl, heute Museum
Tourismus hat in Bad Ischl eine große wirtschaftliche Bedeutung. Jährlich werden 370.000 Übernachtungen gezählt. Von den 2.300 Gästebetten befinden sich etwa 600 im 4*-Bereich. 80 Prozent der Gäste sind Österreicher, 10 Prozent Deutsche. Bad Ischl ist ein Ganzjahresziel (56 Prozent Sommergäste, 44 Prozent Wintergäste).
Kaiserpaar im Hotel "Grand Elisabeth"
Alle Wege führen in das neue Hotel am Kurpark
In Bad Ischl, an diesem fast schon magischen Ort, kann man sich seit wenigen Tagen in ein besonderes, ja fast schon kaiserliches, aber dabei hochmodernes Hotel, einbuchen: Am 24. April 2025 öffneten sich offiziell die Türen des „Grand Elisabeth“, aber seit dem 10. April kann man bereits buchen. Das Besondere: Die 132 stilvoll gestalteten Zimmer und Suiten bieten den Gästen nicht nur hohen Komfort, sondern immer auch einen Hauch imperialer Extravaganz. Sie tauchen ein in eine besondere Zeit, erleben „Sisi in modern“. Das gesamte Hotel ist inspiriert von Grand Elisabeth, die als kaiserliche Schönheit aber ebenso royalen Rebellin bewunderte wurde. Aber das „Grand Elisabeth“ ist mehr als ein Hotel – es ist eine Hommage an der großartige Leben, das wir alle verdienen.
Das Kunststück ist gelungen: Modernes Hotel "Grand Elisabeth" in historischer Tradition
51 Millionen Euro hat eine private Eigentümergemeinschaft in das neue Hotel investiert. Die Gesellschafter sind die Unternehmer Herbert Ackerl, Josef Oehlinger sowie Philipp und Josef Zauner von der weltweit berühmten Konditorei Zauner.„Mit dem Grand Elisabeth möchten wir auch wieder mehr Tagungstourismus in Bad Ischl ermöglichen“, sagt Herbert Ackerl, einer der vier Investoren. Mit sechs Seminar- und Meetingräumen, Bar und 140 Restaurants- sowie 80 Terrassenplätzen ist man dafür gut vorbereitet. Küchenchef Daniel Gschwandtner interpretiert einige von Elisabeths Lieblingsgerichten neu. So dürfen sich die Gäste über Klassiker des Salzkammerguts wie Tafelspitz und Backhendl freuen, die jeweils mit einem modernen Twist aufgepeppt wurden. Moderne Gerichte wie veganes Beef Tatar von der Malanzani oder ein geschmorter Karfiol im Ganzen bringen frischen Wind in die Gastro-Szene in Bad Ischl. Auch ein Wellness- und Spa-Bereich mit Massage, zwei Saunen, einem Innenpool und einem Fitnessstudio stehen den Gästen zur Verfügung. Denn wie damals von der Kaiserin werden Beauty und Wellness im Grand Elisabeth großgeschrieben. Angeboten werden in der Region verwurzelte Facials und Bäder mit Produkten der Kurapotheke Bad Ischl, die bis heute nach den Originalrezepten hergestellt werden.
Mondäne Hotellobby: die
geschichtsträchtige Bibliothek lädt zum Schmökern ein
Restaurant mit 140 Plätzen - wieder mit ausgesuchten Farben und stimmigem Ambiente
Moderne Hotelbar mit historischer Kutsche des Kaiserpaars: Die historischen Stücke sind sorgsam ausgewählt – und immer exklusiv im "Grand Elisabeth"
Ines Schiller, Bürgermeisterin Bad Ischls, freut sich vor allem, dass sich „das neue Hotel architektonisch elegant in seine historische Umgebung mit Kurpark und typischen Villen einfügt.“ Josef Öhlinger von der Baufirma Kieninger betont stolz, „dass man das neue Hotel in nur 18 Monaten und mit lokalen Firmen“ gebaut habe. Die Investoren Philipp und Josef Zauner führen die gleichnamige Konditorei bereits in siebter Generation. Denn ihre Geschichte reicht inzwischen 193 Jahre bis 1832 zurück. Zauner war „Hoflieferant“ beim Kaiser und kreierte 1905 den berühmten „Original Zaunerstollen“. Die bis heute in Handarbeit gebackene Spezialität wird weltweit versendet. Josef Zauner: „Als Bad Ischler Leitbetrieb freuen wir uns, mit dem Grand Elisabeth unseren Ort wieder ein Stück schöner gemacht zu haben.“
Auch wenn sich der Kitsch der „Sissi“-Filme von Ernst Marischka sonst im Hotel nicht finden lässt, steht in der Hotelhalle die imposante originale Film-Kutsche. In der Hallen-Bibliothek laden Bücher über die Kaiserin zum Schmökern ein. Bis auf diese kleine Hommage widmet sich das Grand Elisabeth aber dem Bild Elisabeths als moderne, unabhängige und starke Frau, die ihrer Zeit als Trendsetterin in vielen Belangen weit voraus war und bis heute als Ikone verehrt wird. Vermarktet wird das neue Hotel von der Betreibergesellschaft Alpin Family. „Unser Ziel ist eine 80-prozentige Auslastung“, sagt deren CEO, Carsten Schieck.
SPA unter anderem mit zwei Saunen und Innenpool ... und eine obligatorische Eröffnungstorte gab´s natürlich auch
Kein Zweifel: Mit der Eröffnung des neuen „Grand Elisabeth“ Hotel wird ein neues Kapitel der österreichischen Kaiserin in der weltberühmten österreichischen Kur- und Kaiserstadt Bad Ischl aufgeschlagen. Inspiriert vom historischen Flair der Stadt erstrahlt das 4* plus Hotel in einem klassischen Stil mit einem Touch Avantgarde. Denn ganz im Sinne des Stils der rebellischen, tätowierten Kaiserin steht es für Freiheit und dafür, einfach mal die Zügel fallen zu lassen und das echte Leben zu genießen: „Follow your heart and not the crowds.“
Fotos/Video: Hafner, Grand Elisabeth
Infos und Anreise:
https://www.grand-elisabeth.at
(Direktbuchung oft günstiger als über Portale)
Bahn: EuroCity bis Salzburg, dann Eilbus 150
Auto: A8 bis Salzburg, dann B158 nach Bad Ischl
Flughafen: Salzburg oder Wien, dann Bahn oder Mietwagen